Foto: J. Orthmann
Die Kammerphilharmonie Freiburg wurde 1995 unter dem Namen „Junge Kammerphilharmonie Freiburg“ gegründet und war anfangs tatsächlich mehr auf kammersinfonische Werke spezialisiert. Inzwischen ist sie jedoch auf über 60 Musiker*innen angewachsen und spielt primär große sinfonische Werke aus der Romantik und der Klassik. Die Mitspieler*innen sind zum größten Teil ambitionierte Freizeitmusiker*innen, die neben verschiedensten Berufen oder Studiengängen viel Freude am gemeinsamen Musizieren haben und großen Wert auf ein hohes musikalisches Niveau legen. Seit 2002 liegt die Leitung des Ensembles in den versierten Händen von Andreas Winnen.
Pro Jahr gibt das Orchester zwei Konzerte in der Musikhochschule Freiburg, wo es ein anspruchsvolles und großes sinfonisches Programm zum Besten gibt. In der Regel gehört ein Solokonzert dazu, bei dem das Orchester schon mit namhaften Solistinnen und Solisten aufgetreten ist, aber auch lokalen aufstrebenden Talenten gerne eine Bühne bietet. Seit dem letzten Semester besteht außerdem eine Kooperation mit der Stadt Müllheim im Markgräflerland, wo die Kammerphilharmonie die Gelegenheit hat, ihr Semesterprogramm ein zweites Mal aufzuführen. Auch mit verschiedenen Chören im In- und Ausland kooperiert das Orchester immer wieder.
Neben der Arbeit mit dem fest engagierten Dirigenten besteht seit einiger Zeit eine sehr bereichernde Kooperation mit der Dirigierklasse der Musikhochschule Freiburg. Mehrmals im Semester finden in diesem Rahmen Proben mit den Dirigierstudenten und -studentinnen statt, die von Prof. Scott Sandmeier, dem derzeitigen Professor für Orchesterdirigieren an der Musikhochschule, ausgebildet werden. Für die Orchestermusiker*innen ist es dabei jedes Mal aufs Neue sehr spannend zu sehen, welche Details in der Dirigierweise große klangliche Unterschiede bewirken können. Und für die Dirigierklasse ist es umgekehrt eine tolle Erfahrung, vor einem Orchester zu stehen und sich ausprobieren zu dürfen.
Die schöne Atmosphäre unter den Mitspieler*innen zehrt aber nicht nur von der intensiven Probenarbeit und den anspruchsvollen Konzerten, sondern auch von zahlreichen Aktivitäten außerhalb der musikalischen Arbeit. So beginnt jedes Semester mit einem Sektempfang, vor Weihnachten findet eine gesellige Glühwein-Probe statt und im Sommer gibt es für alle im Anschluss an die Probenphase ein Grillfest.
Was das Orchesterleben in der Vergangenheit außerdem sehr bereichert hat, sind diverse Konzertreisen zu ganz unterschiedlichen Zielen auf dieser Welt - von Italien über Krakau bis nach Südamerika oder Hawaii. Auch Jahr(zehnt)e später erzählen die Mitreisenden gerne noch von ihren Erlebnissen und Eindrücken der gemeinsamen Tourneen. Aktuell läuft die Planung für einen Austausch mit einem Orchester aus Edinburgh in Schottland.
Andreas Winnen gilt als einer der erfahrensten Dirigenten v.a. in der Arbeit mit studentischen Ensembles, seine Wirkstätten liegen entlang des Rheins zwischen Köln und Freiburg.
Derzeit spielen neben der Kammerphilharmonie Freiburg weitere Orchester unter seiner Leitung, so z.B. das
Sinfonieorchester der Technischen Hochschule Köln. Sein Konzertrepertoire, das über 200 aufgeführte Werke der konzertant-sinfonischen, oratorischen und der Opern- Literatur umfasst, sowie sein Engagement im musikalisch- pädagogischen Bereich, wofür ihm u.a. die Medal of Merit von Lions International verliehen wurde, sind außergewöhnlich.
Mit dem Mladi-Kammerorchester Bonn, dem Orchester Ludus Tonalis Bonn, dem Sinfonieorchester Südbaden und dem Sinfonieorchester der Technischen Hochschule Köln wurde ihm mehrfach die Ehre zuteil, als Gründungsdirigent zu fungieren.
Konzertreisen durch ganz Europa sowie hauptsächlich in Länder Mittel- und Südamerikas, die er z.T. mit Unterstützung seitens des Goethe-Instituts organisierte, sowie zahlreiche CD- und DVD-Produktionen bezeugen seine künstlerische Produktivität. Andreas Winnen gab Meisterkurse in Buenos Aires und Lettland und ist seit einigen Jahren Dozent für Orchesterleitung an den Musikhochschulen von Köln und Freiburg. Mittlerweile sind Studierende und Absolvent*innen aus seinen Klassen selbst erfolgreich als Ensembleleitende tätig.